Die Geschichte zum KURMA

In meiner Kindheit hat eine Schildkröte im Innenhof gewohnt, sie ist mit mir durch die Höhen und Tiefen meiner Kindheit und Jugend gewandert. Sie war mit meinen Freund*innen bekannt und hatte die Angewohnheit zwar langsam auszusehen, wenns wichtig war, war sie jedoch ein Sprinter. Sie war übrigens ER und hat Moritz geheißen.

Ich bin zurückgekehrt in den Innenhof meiner Kindheit, leider ist Moritz nicht mehr da, doch die Schildkröten-Idee: „dann schnell zu sein, wenn es sein muss, ansonsten es lieber ruhig anzugehen“ lebt an diesem Ort weiter. Sie ist sozusagen das Thema, das diesem kleinen Ashtanga-Yoga-Ort zugrunde liegt, der hier entsteht.

kūrma? Das ist der Sanskrit-Name für Schildkröte?

Die Geschichte ist interessant, hier bleibt nur Platz für einen Hinweis. Die Gött*innen waren unzufrieden über den Verlust von amṛta, dem Trank ewiger Jugend. Nur das Quirlen des Milchozeans, der die Welt umgibt, würde Abhilfe schaffen. Man war sogar bereit sich zu diesem Zweck mit der anderen Sphäre des Universums, mit den Dämonen zu versöhnen. Der Berg, der als Quirlstock dienen sollte, war jedoch nicht stabil, immer wieder versinkt er. Der große Moment der kūrma ist da!

Sie taucht ins Meer, nimmt den Berg auf ihren Rücken, die Situation ist gerettet. Es ist viṣṇu, der die Gestalt einer Schildkröte annimmt, um dieses Werk zu vollbringen.

Dieses Bild mag in allerlei Art gedeutet werden. Für mich spricht es von Kraft und Aktivität, die Schildkröte ergreift überlegt Initiative und lässt ein schwieriges Projekt, in schwieriger Gesellschaft, möglich werden…